In die Welt hinaus

In der Elefantenwelt ist es Tradition, ein Elefantenkind mit den kostbarsten Mitteln auszustatten. Schon in der Schwangerschaft sammelt die Verwandtschaft des neuen Erdbewohners Schätze. Zum Sammeln der Schätze wird aus frischen grünen Trieben eine feine Schale geflochten. Die Ältesten der Herde halten Rat, denn sie haben die Erfahrung und ein gutes Gespür für die Zukunft.
Nicht selten wird die Konstellation der Sterne zu Rate gezogen, bei der Wahl der Farbe seiner Haut, beispielsweise. Elefantenkinder reifen langsam heran, es sind fast zwei Jahre. Zum Glück sind Elefanten geduldige, sogar sehr geduldige Wesen.

Mit Bedacht wird vorbereitet und ausgewählt. Der Onkel ist in der Herde für seinen großen Mut bekannt; gerne gibt er einen Teil seines Mutes in die Sammelschale. Der Vater kann Bäume ausreißen. Die Mutter ist eine Spezialistin im Finden. So gelangen Kraft und Spürsinn, in die Schale.

Achtsamkeit, ruft die Großtante, es braucht Achtsamkeit! Die Großmutter mütterlicherseits hat das Geschenk der Neugier. Sie selbst ist perfekt im Entdecken von neuen Wegen und Futterplätzen.
Einer der Cousins, der für sein Leben gerne im Wasser badet und ein Näschen für frische Quellen hat, lacht in die Runde: Ich schenke ihm ein Stück von meiner Freude am Spielen.

Der große Bruder kommt gerade von seiner ersten Wanderung durch die fremde Welt nach Hause. Ich habe gelernt zuzuhören, sagt er, das teile ich von Herzen gerne. Bis zum Rand gefüllt ist die Schatzschale, als die Stammesältesten ihre weisen Geschichten dazulegen.

Unter der Sonne des Äquators erblickt der kleine grüne Elefant das Licht des Lebens. Keiner kann ermessen wie groß seine Augen sind, als er seinen Schatz in Empfang nimmt.

„In die Welt hinaus“ ist als Postkarte, als Druck und als Original verfügbar.