Für ein Pinguinmädchen ist es ganz besonders wichtig, irgendetwas gut zu können. Und hier beginnt meine Geschichte.

Wir Pinguine leben in einer Kolonie. Ziemlich zur gleichen Zeit wird geschlüpft. Nicht so bei mir, ganze drei Tage zu spät, Dilemma Nummer eins.

Als es ans Laufenlernen ging, Dilemma Nummer zwei. Irgendwas ist mit meinen Beinen nicht in Ordnung, ich falle permanent über meine eigenen Füße.

Dilemma Nummer drei, für den Kindergarten bin ich zu großgewachsen. Für die Schule, na ihr könnt es euch denken, noch zu klein.

Dilemma Nummer vier und das ist jetzt eindeutig und richtig gemein, ich traue mich nicht ins Wasser zu springen. Alle springen mit Lust und guter Laune ins kalte Wasser, nehmen Anlauf, springen, fliegen ein Weilchen durch die Luft und dann patsch! Einmal, zweimal, auch dreimal, egal … patsch, frei gesprungen.

Ich hab das auch probiert, das könnt ihr mir glauben.

Bei mir ist einfach alles anders. Ich laufe immer im Kreis und stolpere über mich selbst. Ich zerbreche mir den Kopf, denn bald kommt das große Eis zurück. Ich brauche eine Aufgabe für den Winter und ich fühle mich alles andere als frei …

In einer Pinguinkolonie wird nicht nur ziemlich zur gleichen Zeit geschlüpft, Pinguine sind auch alle ziemlich achtsam miteinander. Und so macht sich die Tante, die bekannt ist für ihre Schneiderkünste, heimlich ans Werk.

Heute Morgen liegt ein rotes Kleid mit weißen Punkten an dem einzigen grünen Fleck unserer kleinen Insel auf Eis. Probiere das Tanzen Pinguinmädchen, steht auf einer Karte geschrieben, tanze dich frei.

Ein Pinguinmädchen, mit etwas zu langen Beinen, im roten Kleid mit weißen Punkten, ruft in die Welt hinaus: Ich kann tanzen!

„Frei III“ ist als Postkarte, im Druck und als Original verfügbar.